Musiktheorie und Gehörbildung

Musiktheorie und Gehörbildung

Die Musiktheorie ist ein Teilgebiet der Musikwissenschaft, das sich heute vor allem mit Harmonielehre, Kontrapunkt und Formenlehre befasst.
Heute versteht man unter „Musiktheorie“ eine Gruppe von Themengebieten der systematischen Musikwissenschaft, die sich mit den Gestaltungsformen musikalischen Materials sowie mit der Bedeutung und der Wirkungsweise von Musik beschäftigen.

Kernpunkte


· Tonsatz inkl. Kontrapunkt
· Harmonielehre mit Stufentheorie und Funktionstheorie
· Generalbass
· Formenlehre
· Zwölftontechnik


Ferner


· Gehörbildung bzw. Hörerziehung
· Arrangement
· Instrumentierung
· Instrumentenkunde
· Melodielehre
· Partiturkunde
· Stimmung
· Akustik
· Tonhöhenklassen-Mengen-Analyse


Die Musiktheorie verhilft durch Analyse zum Zugang von Bau und Wirkung der Musik. Sie wird heute in den Studienplänen der Musikhochschulen dem künstlerischen Studium beigeordnet; besonders in Form der Tonsatzlehre, die als eigenständiger Studiengang betrieben werden kann.
Gehörbildung ist ein Bereich der Musikbildung. Sie bezeichnet den Prozess, in dem das Gehör geschult wird, Intervalle, Tonhöhen und Rhythmen zu bestimmen. Die Gehörbildung ist notwendige Voraussetzung für Konzertmusiker, Musiklehrer, Dirigenten und Musikwissenschaftler.

 

An Musikhochschulen werden mehrstimmige Melodiediktate zum Bestehen der Aufnahmeprüfung vorausgesetzt. Ein polyphoner Satz muss hierbei möglichst fehlerfrei nach dem Vorspielen auf dem Klavier notiert werden. Ebenso ist Gehörbildung ein fester Bestandteil der Abiturprüfung im Leistungskurs Musik einiger Bundesländer.


Didaktisches Konzept
Anfangs trainiert man das Gehör, Intervalle sukzessiv und simultan zu bestimmen. Rhythmusdiktate und das Hören von Tonfolgen münden in das Melodiediktat. Im fortgeschrittenen Stadium können mehrstimmige Sätze notiert werden.
Des Weiteren beinhaltet die Gehörbildung auch die Erfassung verschiedenster Akkordgruppen. Im fortgeschrittenem Stadium können auch komplexe Vielklänge und Toncluster bestimmt werden.
Bei der Gehörbildung geht es nicht um das perfekte Hören von komplexen Akkorden oder Intervallen in großer Geschwindigkeit, sondern darum Zusammenhänge in der Musik (tonal oder atonal) zu erkennen, wie es in der Praxis etwa beim Leiten eines Orchesters gefordert ist.