Die Violine

Die Violine

Die Violine oder Geige ist ein zu den Kastenhalslauten gehörendes Streichinstrument. Ihre vier Saiten (g – d1 – a1 – e2) werden mit einem Bogen gestrichen. In der Tradition der klassischen europäischen Musik spielt die Violine eine wichtige Rolle – viele große Komponisten haben ihr bedeutende Teile ihres Schaffens gewidmet. Violinen werden von Geigenbauern hergestellt.

Die im Wesentlichen unveränderte Form der heutigen Violine ist seit etwa 1540 bekannt und stammt aus Oberitalien. Dennoch war im Europa des 16. Jahrhunderts die Entwicklung von Instrumenten der Geigenfamilie nicht einheitlich und gleichzeitig, wie es die Originalinstrumente, die seit 1594 im Freiberger Dom zu Dekorationszwecken eingebaut wurden, verdeutlichen.

Bekannte italienische Geigenbauer waren Andrea Amati, Nicola Amati, Gasparo da Salò, Guarneri del Gesù und Antonio Stradivari. Nördlich der Alpen lässt sich Jakobus Stainer aus Absam nennen, dessen Violinen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als die besten galten. Die Familien Klotz aus Mittenwald und die Familien Fichtl aus Füssen sind erwähnenswert. Die damals gefertigten Instrumente werden als Barockviolinen bezeichnet und werden seit den 1950er Jahren vermehrt für die Aufführung Alter Musik eingesetzt. Das Verwenden der ursprünglichen Musikinstrumente ermöglicht eine historische Aufführungspraxis, die uns die Klangideale des 17. und 18. Jahrhunderts näherbringt.

Insbesondere Stradivari wurde später zum großen Vorbild für Aussehen und Konstruktionsprinzipien fast aller Violinen, was zu sehr starker Vereinheitlichung führte. Im Laufe der Zeit unterlag die Violine einigen baulichen Veränderungen, die sich auf den Klang auswirkten. Die Bauformen des 19. Jahrhunderts haben einen längeren und schräger angesetzten Hals und einen stärkeren Bassbalken, der eine stärkere Spannung der Saiten erlaubte als die Violinen in der alten Mensur. Viele der berühmten alten Geigen von Stradivari, Guarneri, Stainer wurden auf diese neue Art umgebaut. Dank der längeren Saiten, der höheren Saitenspannung und des gestreckt-konkaven Bogens erhöhte sich die Lautstärke und entsprach somit den immer größer werdenden Konzertsälen und Orchestern. Kritiker bemängeln jedoch, dass die geänderte Bauform den Klang härter und weniger lieblich machte. In Frankreich war es vor allem Jean-Baptiste Vuillaume, der entscheidende Impulse gab, als er sich mit den Stradivari- und Guarneri-Violinen beschäftigte.

Die Violin-Pädagogik ist stark von einer europäischen Tradition geprägt. Einflussreiche Violinpädagogen des 18. und 19. Jahrhundert waren unter Anderen:

Carl Flesch, Otakar Sevcik, Jaques Fereol Mazas, Rudophe Kreutzer, Anton Stamitz, Maxim Jacobsen, Firtz Kreisler, Heinrich Ernst Kayser sowie Shinichi Suzuki.

Quelle: ViolinWiki